Rekonstruktive Chirurgie & Behandlungen
Was macht denUnterschied zwischen rekonstruktiven und rein ästhetischen Operationen aus? Nun, Narben, chronische Wunden, Haut- und Weichteildefekte, Hauttumore, Deformitäten, Nervenkompressionssyndrome oder Hautüberschuss nach Gewichtsreduktion sind krankhafte Erscheinungen. Ich unterstütze Sie dabei wieder gesund zu werden, ihre körperlichen Einschränkungen zu verbessern und zu einem gesunden und positiven Körperbild zu gelangen.
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Wichtig in diesem Bereich ist mir die Wiederherstellung von Funktion und Form, die Verbesserung der Mobilität und Lebensqualität.
Die rekonstruktive Chirurgie dient der Wiederherstellung von Körperfunktion und -form nach Traumen, Infektionen, Verbrennungen und Tumoren. Sie bedient sich einfacher Methoden, wie Wundversorgungen, Sehnennähten bis hin zu aufwendigen großflächigen Hautverpflanzungen, lokaler, gestielten oder komplexen freien mikrovaskulären Lappenplastiken.
Rekonstruktion bedeutet Wiederherstellung, Ersatz bis zur Neuerschaffung. Gewebeverpflanzungen dienen der Herstellung verlorengegangener Körperformen und Funktionen. Nichtheilende Körperdefekte, Wunden aber auch fehlende Funktionen können in vielen Fällen weitgehend wiederhergestellt werden. Die Greiffunktion der Hand, Gefühlsstörungen an den Fingern, oder an den unteren Extremitäten, können durch moderne Operationsmethoden oft soweit repariert werden, dass eine schmerzfreie Mobilität und ausreichende Funktion für die tägliche Lebensbewältigung, berufliche Rehabilitation und soziale Reintegration möglich sind.Definiertes Ziel ist es, körperliche Stigmata (Entstellungen) zu korrigieren bzw. zu verbessern.
Leistungen
Handchirurgie wie z. B Karpaltunnelsyndrom, schnellender Finger, Dupuytren
Die menschliche Hand ist ein einzigartiges, hochentwickeltes Instrument, welches uns sowohl im täglichen Leben, als auch bei spezifischen Anforderungen im Berufsleben unersetzbare Dienste leistet. Die Vielfalt der anatomischen Funktionen, aktive und passive Beweglichkeit in Kombination mit feinster Sensibilität befähigt uns zu feinmotorischen Höchstleistungen.
Jegliche Störung durch Verletzungen, degenerativen Prozessen oder Überlastung führt rasch zu einer offensichtlichen Funktionseinbuße. Diese Störung und ihre Behandlung erfordert die Vorstellung bei einem erfahrenen Handchirurgen, der meist schon bei der Anamnese und klinischen Untersuchung feststellen kann, ob eine konservative Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist. Manche Krankheitsbilder lassen nur einen chirurgischen Eingriff als Therapie der Wahl zu. Wenn dies Therapie zu spät oder gar nicht erfolgt, kommt es zu unwiderruflichen Schädigung der Sensibilität oder Funktionsverlusten.
Schnellender Finger (Schnappfinger)Ein häufiges Krankheitsbild, welches sich in Form einer schmerzhaften Bewegungsstörung auszeichnet. Beim Beugen eines, oder mehrerer Finger und anschließender Streckung kommt es zu einem schmerzhaften Steckenbleiben in halber Streckstellung. Erst durch passives Strecken unter Zuhilfenahme der anderen Hand, gelingt es den Widerstand zu überwinden. Dabei kommt es zu einem spürbaren Schnapp-Phänomen. Beim Druck auf die Hohlhand in Höhe der Fingergrundgelenke lässt sich eine schmerzhafte Verdickung tasten.
Ursächlich ist eine Engstelle eines Ringbandes, welche verhindert, dass die Beugesehnen ungehindert gleiten können. Die Diagnose ist einfach klinisch zu stellen. Obwohl die Beschwerden wechselnd sind, kann nur ein kleiner chirurgischer Eingriff Abhilfe schaffen.
Weitere Störungen durch Behinderung des Sehnengleitens können am Handgelenk speichenseitig auftreten. (Tendovaginitis de Quervain). Auch hier kann dauerhaft nur eine chirurgische Spaltung der Sehnenscheidenengstelle helfen.
Dupuytren´sche KontrakturEs handelt sich um eine vor allem bei Männern auftretende Erkrankungen der straffen Bindegewebsfasern (Palmaraponeurose) an der Handfläche. Dies liegt zwischen Haut und Sehnen und fixiert die Haut mit ihren Längs- und Querfasern und senkrecht in die tiefe ziehenden Fasern, so dass diese nicht abgeschert werden kann.
Bei der Erkrankung kommt es zu einer knotenförmigen Verdickung, Neubildung und Wucherung dieser Fasern mit Schrumpfung und Verkürzung. Die Finger werden zunehmend in eine Beugestellung gezogen und können nicht mehr ganz gestreckt werden.
Die Erkrankung ist vor allem genetische bedingt und Bedarf je nach Fortschritt und Ausprägung ebenfalls einer chirurgischen Behandlung (partielle oder totale Fasciektomie, Dermatofasciektomie, temporäres Einbrigen von Spickdrähten) Der Eingriff muss in Narkose oder in einer Nervenblockade und unter Blutsperre am Oberarm durchgeführt werden.
Dabei werden diese pathologischen Fasern der Palmaraponeurose unter Lupenbrillenvergrößerung und Schonung der Gefäße, Nerven, Sehnen und Ringbänder entfernt. Meist ist ein zick-zackförmiger Zugang mit Aufklappen der Haut erforderlich. Diese Fasern können fest mit Sehnen, Nerven und Bändern verwachsen sein und auch an die Hautoberfläche ziehen. Ein Mittelweg einer Radikalität zur Entfernung sämtlicher Fasern, ohne die Strukturen der Hand zu schädigen, wird erforderlich. Auch bei exaktester Präparation kann es zu einem Wiederkehren der Erkrankung (Rezidiv) und Wundheilungsstörungen kommen.
Nervenchirurgie
Periphere Nerven sind anatomisch so aufgebaut, dass eine Leitung von Informationen stattfinden kann. Ähnlich einem Elektrokabel sind die dünnen Nervenfasern von Hüllzellen umgeben. Jegliche Schädigung dieser Nervenfasern und Hüllzellen führt einerseits zu Schmerzen, anderseits zum Funktionsverlust. Schäden können durch Unfälle, Durchtrennung aber auch durch stumpfe Verletzungen, Quetschungen erfolgen. Auch eine chronische Druckschädigung, ohne eigentliches Trauma, ist möglich. Dies erfolgt meist im Bereich anatomischer Engstellen. Man spricht von Nervenkompressionssyndromen. Ihre Behandlung erfolgt in den meisten Fällen chirurgisch. Wenn keine Entlastung durchgeführt wird, kann der betroffenen Nerv sich nicht mehr erholen und ist dann irreversibel geschädigt.
Die wichtigsten Nervenkompressionssyndrome sind nach Häufigkeit:
- Carpaltunnelsyndrom
- Sulcus Nervi- Unlarissyndrom/Kubitaltunnelsyndrom
- Loge de Guyon Syndrom
- Pronator Teres Syndrom/N. Interosseus anterior Syndrom
- Wartenburgsyndrom
- Trasaltunnelsyndrom
- Peroneuskompressionssyndrom
- andere
Durch Befreiung der betroffenen Nerven in der speziellen Region, einer sogenannten Dekompression kann sich dieser wieder entfalten, es kann allerdings Wochen bis Monate dauern bis die Funktion zurückkommt. Die Schmerzen hingegen sind meist rasch beseitigt.
In seltenen Fällen kann es neuerlich durch Vernarbungen und Verwachsen des Nerven mit der Haut zu Problemen kommen.
Brustrekonstruktion
Die weibliche Brust ist häufig Ausgangspunkt von bösartigen Erkrankungen (Brustkrebs). Jeder tastbare Knoten ist primär verdächtig und bedarf einer Abklärung. Bei diagnostiziertem Brustkrebs steht die Chirurgische Therapie neben der Bestrahlung und Chemotherapie und Hormontherapie im Vordergrund. Wenn die Brust dabei teilweise oder ganz entfernt werden muss, kann der Plastische Chirurg durch Einbringen von Silikonimplantaten oder durch einen Ersatz durch Eigengewebe die weiblichen Formen wiederherstellen. Dies kann prinzipiell in einem Eingriff, im Rahmen der Entfernung des Tumors erfolgen (Sofortrekonstruktion) oder separat, in einer zweiten Operation einige Monate (oder auch Jahre) später (Spätrekonstruktion). Folgende Operationsmethoden kommen zur Anwendung:
Brusterhaltende Operation- subcutane Mastektomie (+/- Entfernung des Warzenhofes und der Brustwarze und Einbringen eines Gewebeexpanders aus Silikon)
- subcutane Mastektomie und Silikonimplantat
- subcutane Mastektomie und Silikonimplantat plus gestielter Muskellappen vom Rücken (Latissimuslappen)
- subcutane Mastektomie und freie Lappenplastik vom Bauch (TRAM/DIEP-lappen)
- Rekonstruktion durch gestielten Muskel-Hautlappen vom Rücken mit Silikonimplantat
- Rekonstruktion durch freie mikrovaskuläre Lappenplastik vom Bauch mit (TRAM) oder ohne Muskel (DIEP) -lappen
- Seltener: Brustrekonstruktion durch Lappenplastik vom Gesäß oder Oberschenkel
Behandlung von Hauttumoren
Mit zunehmenden Alter und nach allzu häufiger und starker Sonnenexposition können bösartige Hautveränderungen auftreten. Jegliche Krustenbildung oder Hautläsion im Gesicht beim älteren Menschen, die innerhalb von drei Wochen nicht abheilen, sind verdächtig auf einen bösartigen Hauttumor. Im Zweifel, ist die frühzeitige Entfernung und histologische Untersuchung immer der richtige Weg. Eine alleinige Beobachtung und ein Hoffen, dass sich die Hautveränderung alleine zurückbildet, ist eine Illusion, der Patienten, Angehörige und manchmal auch Hausärzte unterliegen. Vielen Patienten gelingt es geschickt, Hauttumore im Bereich kleidungsbedeckter Areale zu verbergen, bis diese aufbrechen und sich durch einen jauchigem Geruch bemerkbar machen.
Wenn diese Tumore eine bestimmte Größe erreicht haben und in umgebende Strukturen einwachsen, ist eine Entfernung nur mit aufwendigen rekonstruktiven Eingriffen oder gar nicht mehr möglich.
Melanome (dunkler, pigmentierter Hautkrebs) sind sehr bösartig, können aber – wenn frühzeitig entfernt – geheilt werden. Durch die frühzeitige Ausbildung von Metastasen, muss jegliche verdächtige Hautläsion entfernt und histologisch untersucht werden.
Die ABCDE-Kriterien helfen der Früherkennung: Asymmetrie, Border, Colour, Diameter und Evolution. Alle Muttermale, die asymmetrisch erscheinen, deren Begrenzung unregelmäßig wird, die Farbe starke Unterschiede aufweist, die über 6 mm im Durchmesser sind und die eine Veränderungen jeglicher Art (Farbe, Größe, Form) aufweisen sind verdächtig.
Basaliome und Spinaliome (Plattenepitehlkarzinome) sind typische Hautkrebsformen, die im höheren Lebensalter auftreten. Sie bilden sich hauptsächlich an den sonnenexponierten Körperstellen aus, insbesondere im Gesicht und den Handflächen. Starke berufliche Sonnenexposition oder eine Immunsuppression führen leider schon bei jüngeren Patienten zu Weißem Hautkrebs auch in anderen Arealen. Wenn früh erkannt und behandelt wird, ist diese Hautkrebsform heilbar. Plattenepithelkarzinome können metastasieren. Basaliome wachsen lokal, können aber in Augenhöhle, Gehörgang oder in den Knochen einbrechen und inoperabel werden. Nach einer chirurgischen Entfernung von Hautkrebs sind weiterhin regelmäßige Kontrollen erforderlich.
Narbenkorrektur
Narben entstehen durch spontane Abheilung, nach chirurgischer Versorgung von Wunden, oder nach Operationen. Eine vollständige Wiederherstellung des Hautmantels ist nur durch Reparaturmechanismen mit Ersatzgewebe möglich. Narben können für den Betroffenen problemlos und nicht störend sein. Anderseits können sie geringgradige bis schwerste funktionelle Beeinträchtigungen verursachen. Dies reicht von Verwachsungen und Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit bis zu Verwachsungen mit Sehnen und Nerven. Insbesondere nach schweren und tiefen Verbrennungen oder Verbrühungen, die eine Hautverpflanzungen notwendig machen, kommt es oft zu beträchtlichen Funktionseinschränkungen und entstellenden Narben.
Insbesondere bei Kindern müssen in solchen Fällen mehrfache Narbenkorrekturen durch Z-Plastiken, Hauttransplantaten oder Lappenplastiken durchgeführt werden. Die frische Narbe ist mindestens 12 bis 18 Monate aktiv und soll nur bei Funktionsbeeinträchtigung vor dieser Zeit korrigiert werden. Der kindliche und jugendliche Organismus neigt zur erhöhten Aktivität dieser Narbenbildung. Sie sind oft hypertroph, verdickt, juckend und schmerzhaft. Mit zunehmenden Erwachsenenalter werden die Narben inaktiv und bilden sich zurück.
Leider gibt es auch Narben die überaktiv sind und tumorartig über das ursprüngliche Niveau hinauswachsen. Sie werden als Narbenkeloide oder nur Keloide bezeichnet. Diese können bei genetisch prädisponierten Menschen schon nach einem Minimaltrauma der Haut, sogar nach Insektenstichen und Kratzläsionen an der Haut entstehen. Die Behandlung der Keloide ist schwierig, da ein rein chirurgisches Vorgehen die Aktivität oft erhöht und verschlimmert.
Wiederholte Infiltrationen mit lokalem Cortison und gleichzeitige Kompression führen fast immer zu einer Verbesserung – wie Reduktion der Spannung, verringerter Juckreiz, Abflachung oder Abblassung.
Kompressionsstrümpfe, -handschuhe oder -anzüge führen zur Abflachung und Rückbildung der Narben. Regelmäßige Pflege mit rückfettenden Salben und die Narbeninfiltration mit Cortison-Präparaten können zu einer Beruhigung der Narbenaktivität beitragen. Die Lebensqualität kann meist soweit verbessert werden, dass auch schwere Verbrennungsopfer zurechtkommen. Gesichtsverbrennungen erfordern oft chirurgische Korrekturen, wodurch eine Verbesserung erzielt wird. Leider kann das Stigma von Gesichtsnarben oft nur durch medizinische Kosmetika kaschiert werden.
Die chirurgische Behandlung von Narben bedarf großer Erfahrung insbesondere bei der Behandlung von Verbrennungspatienten. Einfache Methoden sind Z-plastiken. Hiebei werden lineare, längsverlaufende Narben, die eine Kontraktur verursachen durch Schneiden und Austausch von kleinen Hautläppchen aus der Umgebung korrigiert. Bei breiten, flächenhaften Narben kann eine Entlastung oft nur durch radikales Durchtrennen derselben und Einsetzen von neuen Hauttransplantaten (Vollhaut oder Spalthaut) erfolgen.
Spalthauttransplantate sind sehr dünne mit einem elektrischen Dermatom entnommene Transplantate. Die entstehende Entnahmestelle heilt entsprechend der tiefreichenden fingerförmigen Verzahnungen der Oberhaut mit der Lederhaut und der Haarwurzeln und Talgdrüsen von alleine ab. Dies soll in idealer Weise innerhalb von 2-3 Wochen erfolgen.
Vollhauttransplantate sind dicker, weil sie sowohl Oberhaut als auch Lederhaut miterfassen. Sie werden bis zum Unterhautfettgewebe gehoben und müssen strikt entfettet werden. Die Hebestelle muss durch Hautnähte verschlossen werden, da hier keine spontane Regeneration mehr möglich ist. Der Vorteil von Vollhauttransplantaten: sie schrumpfen weniger. Der Nachteil: ihre Größe ist limitiert, weil ja die Hebestelle chirurgisch verschlossen werden muss.
Lappenplastiken sind im Gegensatz zu Hauttransplantaten a priori durchblutet und schrumpfen daher kaum. Sie kommen als gestielte oder freie mikrovaskuläre Lappenplastiken zum Einsatz. Sie sind chirurgisch deutlich aufwendiger und anspruchsvoller. Sie kommen hauptsächlich in schwierigen und funktionell wichtigen Lokalisationen, wie Händen und Regionen wiederholter massiver Vernarbungen zum Einsatz (z.B. Hals)